Repräsentative und nichtrepräsentative Bilder
Repräsentative Bilder
Repräsentative Bilder – Wahrnehmungspsychologisch ist ein Abbild eine behandelte Oberfläche, die eine Anordnung von Lichtstrahlen ähnlich wie das natürliche Original reflektiert. Dabei ist unwichtig, ob die Oberfläche durch Belichtung fotosensitiver Schichten, durch Farbauftrag mit einem Pinsel oder durch ein Computerprogramm auf den Monitor zustande kommt.
Kommunikative Funktion
Technische Abbilder gehören zu den informierenden oder didaktischen Bildern, die vorrangig Wissen und Können vermitteln (Weidenmann, 1994). Sie sind ein Realitätsersatz für Gegenstände, Lebewesen oder Szenen und vermitteln Wissen über visuelle Merkmale (Form, Farbe, Textur) und räumliche Anordnungen. Derartiges visuelles Wissen ist sprachlich nur umständlich und oft nicht eindeutig kommunizierbar. Sie ersetzen aber auch den Experten, der zeigt, beschreibt und erklärt (Scholz, 2001).
Mentale Anforderung
Die Verarbeitung und das Verstehen von Abbildern wird oft unterschätzt. Abbilder müssen detailliert ausgewertet und auf zwei Ebenen verstanden werden..
- Inhaltliches Verstehen: Was ist abgebildet?
- Indikatorisches Verstehen: Warum wird es abgebildet?
Der effektive Umgang mit Abbildern ist nicht selbstverständlich, sondern muss teilweise eingeübt werden (visual Literacy). Man kann Typen von Abbildern abnehmender Konkretheit unterscheiden,
die zusätzlich zu den kommunikativen Basisfunktionen spezielle Stärken haben.
Realbilder
Dazu gehören Fotos, aber auch realistische Zeichnungen und Gemälde, die einen Realitätsausschnitt von einem festen Standort und aus einer Perspektive abbilden. Realbilder sind am konkretesten und detailreichsten. Sie konservieren Wahrnehmungen, sind also für die Betrachtenden Second-hand-Erfahrungen.
Texturierte Abbilder
Sie sind fotoähnlich, aber detailärmer. Oberflächeneigenschaften und Beleuchtung sind zur Steigerung des räumlichen Eindrucks hervorgehoben. Sie sind besonders für die
Darstellung organischer Gebilde geeignet. Im technischen Bereich werden sie wichtig, wenn es um texturierte Oberflächen geht.
Linienbilder
Sie werden gewöhnlich Strichzeichnungen genannt. Diese Abbilder reduzieren die Realität auf Ecken, Kanten und andere Diskontinuitäten. Sie bieten den Augen eine Diät aus Linien, die allerdings zentrale Invarianten der Wahrnehmung konserviert. Strichzeichnungen haben sich für viele Lernziele als sehr effektiv erwiesen, da sie die didaktische Reduktion auf das Wesentliche ermöglichen.
Umrißbilder
Sie reduzieren noch weiter und zeigen nur die Silhouette eines Gegenstandes. Man findet sie in der TD nur auf GefahrenPiktogrammen.
Schematische Bilder
Hier sind nur noch typische visuelle und räumliche Merkmale repräsentiert, die bis zur Karikatur überzeichnet sein können. Hierzu zählen Schaltpläne oder schematisierte Karten. Sie ermöglichen dem Experten eine schnelle Orientierung.
Nichtrepräsentative Bilder
Zu den nicht-repräsentative Bildern zählen alle Bilder, die nichts abbilden, sondern nur ein ästhetisches Erlebnis vermitteln. Dazu gehören grafische Elemente, Ornamente oder abstrakte Bilder.
Kommunikative Funktion
Nicht-repräsentative Bilder vermitteln ein ästhetisches Erlebnis und können für den ersten Eindruck entscheidend sein. Beispiel: Gestaltung eines Firmenlogos.
Mentale Anforderung
Nicht-repräsentative Bilder sind in dem Sinne anspruchslos, dass sie keine interpretativen Anstrengungen erfordern. Sie können aber Anlass zur Projektion von Bedeutungen werden:
- Der oder die Betrachtende sieht etwas in ein Bild hinein.
In der TD spielen sie keine besondere Rolle, können aber auf einer Website oder in Print-Material als schmückendes Beiwerk zum Corporate Design beitragen.